Verständnisfrage zum Plotten (Tikz ->pgfplots ->Gnuplo

Tabellen und Grafiken erstellen und anordnen


chiefrocker
Forum-Newbie
Forum-Newbie
Beiträge: 3
Registriert: Mi 29. Mai 2013, 10:42

Verständnisfrage zum Plotten (Tikz ->pgfplots ->Gnuplo

Beitrag von chiefrocker »

Grüß Gott!

Zunächst mal: sehr hilfreiches Forum! Hier schlage ich immer auf, wenn ich bei LaTex nicht weiter weiß. Und bis jetzt habe ich immer hier eine Lösung gefunden.
Meine Frage ist eher grundsätzlicher Natur, deshalb fehlt auch ein Minimalbeispiel, aber das kann ich auch noch nachreichen, falls gewünscht. Es geht allgemein ums Plotten, spezieller um die Möglichkeiten, die dem Verfasser zur Verfügung stehen. Ich schildere mal meinen "Glauben" (Wissen ist hier nicht der korrekte Terminus, denke ich):

- Das Package "Tikz" baut auf dem Package "pgf" auf und ermöglicht, Grafiken durch Code zu zeichnen. Ist quasi der Grundstock für viele weiteren Packages.
- Das Package "pgfplots" erweitert das vorher genannte Package "Tikz" und erleichtert dessen Bedienung. Vieles, was man mit "pgfplots" zeichnen kann, ginge auch mit "Tikz", aber ist ein bisschen komplizierter.
- "Gnuplot" ist kein LaTex-Package, sondern ein eigenes Tool, das aber über "pgfplots" (und damit wieder über "tikz") eingebunden werden kann. Es erweitert den Funktionsumfang von "pgfplots" nocheinmal. Besonders hilfreich ist "gnuplot", wenn eine Funktion in "pgfplots" nicht verfügbar ist (ich denke da beisielsweise an die Standardnormalverteilung).

Meine Fragen sind schlicht:
1. Stimmt der Text da oben?
2. Gibt es noch andere Möglichkeiten, Grafiken über Code zu erzeugen (ich sage "über Code" deshalb, weil mit TOols wie Paint, Photoshop und Gimp in diesem Kontext zuwider sind)?

Vielen Dank die Damen und Herren!

LG chiefrocker

Hagbard Celine
Forum-Century
Forum-Century
Beiträge: 152
Registriert: Mi 23. Feb 2011, 22:13
Wohnort: Halle (Saale)

Beitrag von Hagbard Celine »

Hallo,

im Prinzip sind deine Aussagen richtig, aber vielleicht an der ein oder anderen Stelle etwas ungenau.
pgfplots baut, wie der Name schon sagt, auf pgf auf. Es ist sinnvoll zum Zeichnen von Funktionen und Ähnlichem. Insofern erweitert es den Umfang von pgf/TikZ. Wenn man jedoch bspw. eine Mindmap zeichnen möchte, ich TikZ geeigneter, das kann pgfplots nicht.
Gnuplot ist ein externes Programm, das, wenn richtig installiert, sowohl von pgf/TikZ als auch von pgfplots aufgerufen und genutzt werden kann.
Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, gnuplot und LaTeX zu verknüpfen, z. B. über ein entsprechendes Gnuplot-Terminal, das LaTeX-Code ausgibt (z. B. das epslatex-Terminal), oder über das Paket gnuplottex, mit dem man Gnuplot-Skripte in den LaTeX-Quelltext einbinden kann.

Eine andere, weit verbreitete Möglichkeit, mit LaTeX zu zeichnen ist pstricks. Das basiert auf Postscript. Es ist, meiner Meinung nach, weniger intuitiv als TikZ und deshalb für einfach Grafiken weniger geeignet. Allerdings ist es für sehr rechenaufwendige (3D-)Grafiken deutlich besser geeignet als TikZ. Zu pstricks gibt es (ähnlich wie bei TikZ mit den Librarys) für viele Anwendungen Extra-Pakete (wesentlich mehr als für TikZ), die eine große Bandbreite abdecken, allerdings, wie im pgfmanual beschrieben, weiter "verstreut" sind als bei TikZ.

Möchtest du (gerichtete) Graphen Zeichnen, so ist auch noch DOT bzw. GraphViz eine Möglichkeit. Das ist ein Programm, mit dem man Graphen zeichnen kann. Auch hierfür gibt es Pakete, um das Skript direkt in den LaTeX-Quelltext einzubinden (z. B. dottex oder dot2texi).
Für Funktionen etc. gibt es auch die Möglichkeit, Skripte für das Computer-Algebra-System Sage direkt in LaTeX einzubinden (über das Paket sagetex).

So, mehr fällt mir momentan nicht ein.
Ich hoffe, dass das deinem Verständnis (und deiner Neugier) hilft.

Viele Grüße,
Jonas

chiefrocker
Forum-Newbie
Forum-Newbie
Beiträge: 3
Registriert: Mi 29. Mai 2013, 10:42

Beitrag von chiefrocker »

Das tut es in der Tat!

Ich hab schon gemerkt, das bei Grafiken in Latex viele Wege nach Rom führen. Ich muss gestehen, ich bin begeistert!

Antworten